Rückblick 2014:

Begrüßungsfest am 18. Oktober 2014:

Begrüßungsfest und Begegnung für Neuankömmlinge, Helfer und Rodgauer Bürger
[Begrüssungsfest: Flyer zum download]
Wir haben gemeinsam mit der Stadt Rodgau und den Helfern im Rodgauer Netzwerk ein erstes Begrüßungsfest für die Neuankömmlinge veranstaltet.

Begruessung (Foto: Tuba Hamoglu)    Für Essen, Trinken und auch vielfältige betreute Aktivitäten für Kinder war gesorgt.
Wir hatten wohl darauf gehofft, dass über die Netzwerkbeteiligten hinaus auch andere Rodgauer Bürger und auch Vertreter der Öffentlichkeit daran teilnehmen und die Gelegenheit zu Begegnung und Kennenlernen nutzen würden - als Zeichen der Achtung und Anteilnahme für die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen. Dass der Besuch so gut war und sogar etliche Vertreter aus dem Kreis Offenbach nach Rodgau gekommen sind, ohne eine offizielle Funktion wahrnehmen zu müssen macht uns glücklich. Offiziell wurde der Kreis Offenbach durch Landrat Oliver Quilling vertreten und seitens der Stadt Rodgau hatte Stadtrat Schüssler die Begrüßung übernommen. Beide hatten sich Zeit genommen und es war offenbar für sie keine Pflichtübung, von der man sich möglichst schnell wieder zurückzieht. Toleranzlogo

Erwartungen übertroffen:
Unsere Erwartungen über die Besucherzahl und Resonanz wurden bei weitem übertroffen. Wenigstens 50 und höchstens 150 würden kommen, das hatten wir vorher geschätzt. Allein anhand der Stühle, die sie nachstellen mussten, haben unsere Helfer feststellen können, dass wenigsten 180 Teilnehmer gekommen sein mussten. Dabei hatte nicht jeder seinen Platz am Tisch - viele Helfer waren im Einsatz und auch Besucher standen in Grüppchen beisamme, um sich im Gespräch auszutauschen.
Nach allem, was man aus Gesprächen während des Festes heraushören und auch nach dem Fest als Reaktionen erfahren konnte, waren die Besucher zufrieden.

Begruessung (Foto: Pulwey)     Wenn auch die Verständigung wegen sprachlicher Probleme nicht immer und überall klappte, gab es eher Lächeln, als böse Blicke und so haben sich viele Vorbehalte und Ängste während des Festes buchstäblich in Luft aufgelöst.

Begruessung Die Neubürger konnten an diesem Tag durch die Bank Sympathie-punkte sammeln, wozu nicht unwesentlich auch die jüngsten beigetragen haben, an der Spitze ein kleines Mädchen, das noch keine 3 Monate alt war und in Rodgau geboren ist. Sie war der "Star" des Tages.    (Foto: Hamoglu)

Eigentlich war ein Begrüßungsfest schon für den Sommer geplant, aber die Zuweisungen von Asylbewerbern blieben zunächst geringer, als angekündigt und die Bereitstellung adäquaten Wohnraums hat sich immer wieder verzögert. Inzwischen sind aber schon deutlich über 100 "Neubürger" hier, die auf dauerhafte Aufnahme hoffen.

Gute Resonanz:
Neben den Erfahrungen der Gäste, die offenbar nachwirken war auch in der Presse die Resonanz auf das Fest gut und beides wirkt nach. Viel mehr Hilfsangebote als zuvor werden gemacht und manche kommen sogar aus benachbarten Ortschaften bis hin nach Frankfurt.

... und ungute:
Auf eine - zum Glück einzelne - "Würdigung" hätten wir allerdings keinen Wert gelegt: Eine weitere Fan-Post von "Rechtsaussen" (wenn ich richtig gezählt habe inzwischen die 4.) hat uns erreicht. Darin sind Verunglimpfungen, Beschimpfungen von Politikern, insbesondere des Bundepräsidenten enthalten und versteigt sich der/die Schreiber/in diesmal zu der Aussage, die Aufnahme von Flüchtlingen sei "Völkermord an Deutschen". Zum Beweis werden jedesmal fragmentarische Aussagen von wirklichen oder angeblichen Wissenschaftlern und herausgerissene Zitate aus Zeitungsberichten mit eigenen Ansichten zu einem wirren und üblen Brei gequirlt. Diese Briefe, dem Poststempel nach aus Rodgau oder Umgebung und offenbar vom gleichen Verfasser/in, werden uns natürlich anonym zugestellt und kommen immer dann, wenn eine allgemein beachtete Veranstaltung unseres Vereins gegen Rassismus oder Ähnliches stattgefunden hat und offenbar das Aufsehen und den Unmut des Schreibers/der Schreiberin erregt.
Auch das ist uns eine Bestätigung, dass wir etwas Richtiges und Notwendiges tun. (R.O.)