Menetekel an der Wand -
Malerei an der „Berliner Mauer“ am Übergang von Bethlehem nach Jerusalem:
nicht nur Ausdruck des israelisch – palästinensischen Konflikts
(für Grossansicht Bild anklicken)
Liebe Mitglieder und Freunde von munaVeRo
Jeder Jahreswechsel ist Anlass, über die Ereignisse des vergangenen Jahres
nachzudenken und was das kommende wohl bringen mag.
Man wünscht seinen Verwandten und Freunden einen „guten Rutsch“, Gesundheit
und Glück für das neue Jahr – alles soll besser, zumindest aber nicht schlechter
werden – und wir „munaVeRos“ wünschen über den privaten Bereich hinaus allen
Menschen in der Welt etwas mehr Frieden und Verständigung im Großen wie im Kleinen.
Das tun wir auch zu Beginn des Jahres 2009 und ich hoffe, diese Wünsche bleiben
wenigstens im Kleinen nicht ganz ohne Erfüllung.
Was unsere Wünsche für Frieden und Verständigung in der Welt betrifft,
so sind meine Hoffnungen allerdings eher verhalten.
Der Rückblick auf 2008 lässt wenig Zuversicht aufkommen: Kapitalismus pur,
eine neue Eiszeit zwischen West und Ost, Bürger- und Bandenkriege bis hin zu
Völkermord in Afrika, Chinas Vorgehen in Tibet, das „aus sportlichen Gründen“
von der Welt übersehen wurde, Staatsterrorismus und wachsender Einfluss von
gewaltbereiten Gruppen sowie Verbrecherkartellen in vielen Teilen der Welt,
der neu aufgeflammte Nahostkonflikt und die anhaltende Gefahr von Terroranschlägen
machen uns Angst und lassen das Vertrauen in Stabilität und Sicherheit fast
überall in der Welt verloren gehen.
Bankenkrise und Angst um den Arbeitsplatz tun ein Übriges, uns zu verunsichern.
Macht es denn eigentlich noch Sinn, sich für Frieden und Verständigung zu engagieren
und können wir überhaupt etwas bewirken, oder ist das nur Zeitverschwendung?
Von Erich Kästner stammt das Wort: „Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es!“
und dies Wort bedeutet für mich, dass wir nicht resignieren dürfen.
Denn wer, wenn nicht wir kleinen Menschen könnten diejenigen sein, die sonst durch ihr Eintreten
für die Verständigung im Kleinen das Wurzelwerk für die großen Triebe pflanzen?
Wir müssen uns weiter engagieren – und zwar jeden Tag aufs Neue!
Wir Menschen neigen leider dazu, in unsicheren Zeiten zuerst an uns selbst und den eigenen
Vorteil zu denken und alle, die diesen – wodurch auch immer - gefährden könnten,
als Bedrohung und nicht mehr als Mitmenschen anzusehen. Diese Haltung beginnt schon im Kleinen –
auch in unserem Umfeld – und hier haben wir Einzelnen es noch in der Hand, Einfluss zu nehmen.
Sie entfaltet ihre verheerende Wirkung im Großen und den Konflikten überall in der Welt, wo es
leider zu viele „absolute Wahrheiten“ und nationale oder Gruppeninteressen gibt, die rücksichtslos
verfolgt werden, meist auf Kosten andersdenkender und nicht zur Gruppe gehöriger Menschen,
die ausgegrenzt oder sogar verfolgt und deren Menschenrechte verletzt und missachtet werden.
Angesichts der wachsenden wirtschaftlichen und politischen Globalisierung und der sich überall
immer stärker auswirkenden Klimaveränderung sollten wir endlich zur Kenntnis nehmen, dass alle
Menschen eine große Schicksalsgemeinschaft bilden und aufeinander angewiesen sind.
Die Einigung Europas ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Sie bedeutet für uns Hoffnung auf gerechten Ausgleich und Frieden mit unseren Nachbarn.
Ich hoffe, dass sie gelingt, dass wir nationalistische Interessen überwinden und uns alle
eines Tages als Europäer empfinden können, die schlimmstenfalls übereinander witzeln wie
heute die Bayern über die Ostfriesen. Auch hierfür können und sollten wir unseren Beitrag leisten.
Die angesprochene Schicksalsgemeinschaft der Menschen endet aber nicht an europäischen Grenzen.
Auf Dauer kann es nicht gelingen, die Probleme der Welt „draußen“ zu halten, sondern wir müssen den
gerechten Ausgleich in Solidarität und Achtung vor einander suchen, um die gemeinsamen Probleme zu lösen.
Das Eintreten für Verständigung und friedliche Partnerschaft zwischen allen Menschen ist eine
lohnende und wichtige Investition in eine gemeinsame lebenswerte Zukunft und wir bitten dafür
weiterhin um Ihre/Eure Unterstützung und Mitwirkung!
Ihnen / Euch allen wünschen wir alles Gute, Gesundheit, und auch das notwendige Quäntchen an privatem
Glück und Sicherheit, welches jeder für ein zufriedenes Leben braucht.
Rodgau, im Januar 2009
Mit herzlichen Grüßen (Dr. Rudolf Ostermann, Vorsitzender)
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