"Der Gute Vater" :


Der Film des dreifachen Grimme-Preisträgers  Yoash Tatari wurde Im August 2003 erstmals im Fernsehen gezeigt.
Tatari begleitet Beate Niemann, eine Frau meiner Generation, die kurz vor Kriegsende geboren wurde, auf Stationen einer für sie sehr schmerzlichen Spurensuche. Sie hat sich anders als viele Menschen in Deutschland der Erkenntnis über deutsche Vergangenheit und persönliche Schuld ihrer Eltern gestellt und die Augen nicht davor verschlossen. Ihre Erkenntnisse schreibt sie nieder - es soll daraus ein Buch für ihre Kinder und Enkelkinder entstehen.

"Der arme unschuldige Vater", so hieß es immer in ihrer Familie.
1947 aus Westberlin verschleppt, verbrachte er den Rest seines Lebens in Gefängnissen der DDR, wo er  1972 unter ungeklärten Umstanden starb.
Als nach der Wende die Archive und Akten der "Gauck-Behörde" zugänglich wurden, wollte Beate Niemann ihren Vater rehabilitieren.
Doch ihre Entdeckungen hätten nicht schlimmer sein können. Ihr Vater: Bruno Sattler, war ein Massenmörder im Dienste der Nazis.

(Auszüge des Films wurden in der Veranstaltung am Holocaust-Gedenktag / 27. Januar 2004 im Rathaus Jügesheim gezeigt. Am 4. Februar nutzten ein gutes Dutzend Besucher des Filmstammtischs die Gelegenheit, den Film in voller Länge zu sehen, darüber zu diskutieren und eigene Erinnerungen und Erfahrungen beizutragen.)