Verein für multinationale

Verständigung Rodgau e.V.

Wiesbadener Str. 83, 63110 Rodgau - Nieder- Roden

Tel: (06106) - 73 33 25 / Fax: 88 65 60
 
 


 

Zeitung No. 5     September 1999


 
 
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Inhalt: 

 Besuch der Ausstellung:   „Der Nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma" in Heidelberg.

 
Menschenrechte „im Kleinen" :   
 
Kinderkarawane in Rodgau
 
Kinderleichte Fragen, schwer zu beantworten

 
munaVeRo Wochenende"

 
Nach dem Krieg im Kosovo ...

 
„Die Sprache der Menschen" (Gedicht)

 Muna und Over ... und die Zigeuner

 
Mitgliederversammlung am 8. September

 
Erde, Ortsteil Rodgau:   Lokale Agenda 21
 
- munaVeRo und die Agenda
 
- jeder redet von der Agenda, was ist der Hintergrund?

 
Fünf Jahre Jugendaustausch mit Polen
 
Minderheiten: Deutsche in Polen, Polen in Deutschland

 
Impressum


Besuch der Ausstellung: Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma.
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Am Anfang der Sommerferien haben wir in Heidelberg, im Dokumentationszentrum deutscher Sinti und Roma, die Ausstellung über deren Verfolgung durch die Nationalsozialisten besucht. Eine kleine (aber feine!) Schar Daheimgebliebener folgte dem Aufruf und fuhr am 6.7 mit.

Nur noch eine kleine Minderheit der Sinti und Roma zieht mit dem Wohnwagen umher. Dennoch prägt diese Minderheit hauptsächlich unser Bild von den „Zigeunern", wie sie vielfach noch genannt werden.
Dabei sind deutsche Sinti und Roma seit Jahrhunderten hier beheimatet und verstehen sich in der Mehrheit als ganz normale Deutsche, die inzwischen in allen gesellschaftlichen Bereichen und in allen Berufen integriert sind.
 

Das galt auch weitgehend schon vor der nationalsozialistischen Machtergreifung.

Viele Sinti und Roma lebten ortsgebunden, übten bürgerliche Berufe aus, dienten in der Armee und auch in der Marine.
Die meisten deutschen Sinti und Roma waren Christen.
Dennoch gab es weit verbreitet die noch heute erhaltenen Vorurteile über Zigeuner als fahrendes „Gesindel", das bettelt, stiehlt und arbeitsscheu ist.


 
„Zigeuner" waren zwar den Nationalsozialisten verdächtig, sie wurden aber nicht so öffentlich und vordringlich zum Volksfeind erklärt, wie die Juden. Deshalb wollte man nach dem Krieg zunächst nicht wahrhaben, daß es überhaupt eine systematische Verfolgung gegeben hatte. Viele überlebende Opfer mußten jahrelang um die Anerkennung und Wiedergutmachung kämpfen.

Rassenideologen der Nationalsozialisten erklärten die Zigeuner für minderwertig.
Ärzte und Mitarbeiter der NS-Gesundheitsbehörden, sogenannte „Rassehygieniker", versuchten durch systematische und zwangsweise Vermessung aller möglichen Körpermerkmale Eigenheiten einer „zigeunerischen Rasse" als sicheres Unterscheidungsmerkmal vom „arisch/germanischen" Menschen zu finden.
Sie lieferten die scheinbar wissenschaftliche Begründung und bereiteten den Weg für die konsequente Verfolgung.
(Die Namen Robert Ritter und Eva Justin haben hierdurch eine traurige Berühmtheit erlangt und mit ihnen die Stadt Frankfurt - zuletzt im vergangenen Jahr durch eine verweigerte Gedenktafel am Gesundheitsamt, wo Ritter und Justin auch nach dem Krieg noch viele Jahre unbehelligt gearbeitet haben.)


Mit dem Erlass von Zigeunergesetzen, der systematischen Beobachtung und Erfassung durch die Polizei, der Verordnung von Aufenthaltsbeschränkungen und letztlich der Deportierung begann eher nebenbei und wenig beachtet die Verfolgung und Ermordung tausender Sinti und Roma in Konzentrations- und Vernichtungslagern.
 

In Heidelberg dokumentiert eine Ausstellung diese Entwicklung in allen Stadien sehr eindringlich und nachvollziehbar mit Dokumenten wie Erlassen des Innenministeriums, Urteilen, Zeitungsberichten, Schriftwechsel und Tagesbefehlen von SS und Kriminalpolizei, Bildern und Kurzbiographien der Opfer und Videos mit Zeitzeugenberichten.  

Beeindruckend und bedrückend die Ausstellung - sehr engagiert und nicht wissenschaftlich kalt und nüchtern die Führung durch Frau Anita A., die als Sintezza einen ganz persönlichen Bezug zu den Bildern hat: für sie werden nicht nur irgendwelche anonymen Opfer beschrieben, die Ausstellung dokumentiert auch Schicksale einiger Verwandter.  

Ich frage sie, ob es ihr als Betroffener nicht schwerfällt, durch diese Ausstellung zu führen.

Sie hat gelernt, anfänglich aufkommende Wut und Rachegefühle zu überwinden. Aber, so sagt sie etwa sinngemäß, wenn ich nicht das Gefühl hätte, durch die Führungen dazu beizutragen, daß so etwas nicht wieder vorkommt, könnte ich das nicht machen.
 

(Rudolf Ostermann)
 
 
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Menschenrechte „im Kleinen",  Kinderkarawane in Rodgau.
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14. August 99: Die Kinderkarawane in Rodgau - munaVeRo war dabei
 

Die „Kinderkarawane" ist eine Veranstaltung, die mal hier, mal dort stattfindet: Wie eine Karawane zieht sie durchs Land, um auf die Kinderrechte hinzuweisen.  

Die UN-Kinderrechtskonvention ist vor 10 Jahren von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet worden.

Zwar hatte man damals in erster Linie die verwahrlosten und entrechteten Kinder der dritten Welt im Auge, aber die deklarierten Rechte der Kinder gelten - zumindest formal - in allen 191 Staaten, die der Konvention zugestimmt haben und dazu gehört natürlich auch in Deutschland.

Natürlich? Zwei Staaten haben der Konvention nicht zugestimmt: das kleine Somalia und die Weltmacht USA, die Vereinigten Staaten von Amerika.
 

MunaVeRo hat sich mit einem Stand an der Veranstaltung beteiligt. "Kinderrechte können nur dann verwirklicht werden, wenn die Erwachsenen sich vertragen, und das ist es, wofür der Verein sich einsetzt" - so der Bezug zum Vereinsziel. Konkret stellte der Verein die Frage, ob es in Rodgau genügend Plätze gibt, wo Kinder sich begegnen und spielen können. Auf Fotos wurden gute und weniger gelungene Beispiele aus Rodgau gezeigt.  

Es war eine schöne Veranstaltung, die nur unter dem relativ schlechten Wetter zu leiden hatte.  

Übrigens... wussten Sie, dass Deutschland nur formal nicht gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung aller Kinder ungeachtet ihrer Herkunft und Nationalität verstößt? Als Deutschland die Konvention 1992 ratifizierte, geschah dieses unter dem Vorbehalt, dass es weiterhin einschränkende ausländerrechtliche Bestimmungen erlassen kann. Das betrifft vor allem die minderjährigen Flüchtlingskinder. Infolgedessen widersprechen viele Regelungen und die Verwaltungspraxis dem Ziel der Kinderrechtskonvention:

-- viele jugendliche Flüchtlinge verfügen nur über eine Duldung, was in einigen Bundesländern zu Einschränkungen beim Schulbesuch führt

-- eine Berufsausbildung scheitert meist an der Arbeitserlaubnis, die bei Einreise nach dem 15.5.97 generell nicht mehr erteilt wird

-- wenn unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Asyl beantragen, müssen sie das gleiche Verfahren durchlaufen wie Erwachsene, was sie häufig überfordert.
 

Der UN-Kinderrechtsausschuss fordert von Deutschland die Rücknahme der völkerrechtlich ohnehin umstrittenen Vorbehaltsklausel und einen Verzicht auf die Inhaftierung Jugendlicher vor der Abschiebung. (Lt. taz vom 20.8.99 sassen allein in Berlin 1998 rund 80 Minderjährige in Abschiebehaft.)
 

Aber es war ein schönes Fest!
 

(Jean-Pierre Luyten)
 
 
 



Kinderleichte Fragen, schwer zu beantworten.

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Die Kinderkarawane war in Rodgau und es hat geregnet. Aber die Kinder haben sich das Fest und die Fragelust nicht verderben lassen.

Ob sie allerdings bei der Befragung der Politiker immer die rechten und durchdachten Antworten bekommen haben? Manches klang doch zu sehr nach Beschönigen und Abwiegeln bis hin zum Abbügeln.

Was soll ein armer Politiker aber auch auf unverblümt gestellte Kinder-Fragen antworten, bei denen ihm die Detailkenntnisse fehlen, oder deren Beantwortung ihm schwerfällt, weil es keine gute Antwort gibt?

Wenn auf die Frage nach längeren Grünphasen für Überwege geantwortet wurde, das sei ein technisches Problem und da könne man nichts machen ... Arme Technik!
 

Auch der Bürgermeister geriet unversehens ins Schwimmen, als er auf die Frage, warum es denn Kinderspielplätze ohne jedes Spielgerät gäbe, die Erklärung anbieten wollte, das sei wohl Absicht, damit genügend Raum für Ballspiele bleibe.

Und warum stehen da Schilder, daß Ballspielen verboten ist?

Die Zusatzfrage zwang ihm die Erkenntnis auf, daß er sich das vor Ort wohl nochmal genauer ansehen müsse.
 

Genügend Verbotsschilder waren uns bei der Sichtung von Spielplätzen und Spielmöglichkeiten leider auch aufgefallen.

Viele Spielmöglichkeiten finden noch Kinder unter 12 Jahren.

Alt-Rocker und Rockerbräute von 13 Jahren dürfen die meisten Spielplätze leider nicht mehr betreten. (Dort, wo sie dann hingehen, stören sie natürlich auch!)
 

(Rudolf Ostermann)
 


munaVeRo-Wochenende am 27./28.11.99 auf der Burg Breuberg
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Schon lange reden wir davon, jetzt ist es endlich bald soweit.
 

Am Samstag, den 27.11. werden wir mit dem Verein zur Burg Breuberg fahren. Die Burg Breuberg ist eine Jugendherberge im Odenwald. Wir werden Fahrgemeinschaften bilden, um unnötige Fahrten und Kosten zu vermeiden.
 

Wir werden am Samstagvormittag fahren, so daß wir noch vor dem Mittagessen einchecken und dann gemeinsam zu Tisch gehen können. Den Abschluß bildet dann wieder das gemeinsame Mittagessen am Sonntag.
 

Was werden wir dort machen?
 

Wir verfolgen zwei Ziele. Das erste wurde in der Einladung zur Mitgliederversammlung genannt: Wir sollten uns Gedanken machen, ob die bisherige Vereinsarbeit gut war, was wir besser machen können und wie wir diese Ideen umsetzen können. Das zweite Ziel ist, daß wir miteinander ein schönes Wochenende verbringen. Die Geselligkeit, das Gespräch außerhalb der Tagesordnung und der Spaß miteinander sind genauso wichtig wie die Arbeit.
 

Übrigens, wer sich noch nicht gemeldet hat: Bitte sofort nachmelden!
 

Jean-Pierre Luyten
 



Nach dem Krieg im Kosovo

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Nach dem Krieg - Vor dem Krieg?
 

Bilder von brennenden Häusern, Bilder von endlosen Flüchtlingsströmen in Regen und Kälte, Bilder von zerstörten Brücken und Fabriken, die anklagenden Blicke von Müttern, die man ihrer Kinder beraubt hat, Zeltstädte im Morast, Menschen, die verzweifelt nach ihren Angehörigen suchen, Wegelagerer in Uniform, die den Fliehenden die letzten Habseligkeiten rauben - so und ähnlich haben wir den unerklärten Krieg in Erinnerung, der wochenlang tobte, keine zwei Flugstunden von uns entfernt.  

Unser aufgeklärtes, tolerantes Europa hat sich hier noch einmal von einer Seite gezeigt, die wir für tot und begraben hielten.  

Mit dem Untergang der Hitlers, Mussolinis, Stalins schien das Gespenst des Krieges aus Europa verbannt zu sein. 45 Jahre lang war Frieden, wenn auch jederzeit bedroht durch die gegenseitige Hochrüstung der Supermächte; aber immerhin, es war Frieden. 

Jetzt schweigen also die Waffen im Kosovo. Nur - es wollen die Schreckensbilder des Krieges einfach nicht weichen. Immer noch werden Menschen aus ihrer Heimat vertrieben, immer noch brennen Häuser. Und selbst die KFOR-Truppen, die jetzt im Land stehen, können nicht verhindern, daß sich das, was wir gewohnt waren zu sehen, nahtlos fortsetzt, nur unter umgekehrtem Vorzeichen: die Vertriebenen von einst sind jetzt die Vertreiber, die Brandstifter tragen andere Namen, die Plünderer, die Vergewaltiger ...  

Und was lernen wir daraus? Vielleicht, daß man mit Waffengewalt zwar die Machtverhältnisse umdrehen kann, aber nicht die Herzen der Menschen.

Frieden spielt sich da ab, wo die Menschen ihn wollen. Wo die Bereitschaft zur Verständigung und zum Zusammenleben existiert, werden die Fanatiker aller Couleur auf Dauer den Kürzeren ziehen. Bis dahin aber ist noch ein weiter Weg zurückzulegen, und zwar nicht nur im Kosovo, sondern im gesamten früheren Jugoslawien. Wer diesen Weg beschreiten will, muß dicke Bretter bohren, muß Geduld mitbringen und Rückschläge ertragen können. Der Weg zum schlußendlichen Sieg des Friedens wird mit Niederlagen gepflastert sein. Die, die ihn gehen werden, werden die wahren Helden des Kosovo sein, Panzer und Bombenflugzeuge werden sie nicht brauchen.
 

Solange sich aber Albaner und Serben, Serben und Kroaten, Kroaten und Bosnier waffenstarrend voll Angst und Misstrauen gegenüberstehen, ist der Friede nur ein ganz zartes Pflänzchen und wir sind vom nächsten Krieg vielleicht nicht weiter entfernt als vom gerade vergangenen.
 

(Peter Konrad)
 


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Wenn man die Geschehnisse in Ex-Jugoslawien wie ein trostloses Buch voll trauriger Kapitel verfolgt, könnte man an der Menschheit verzweifeln und jede Hoffnung auf eine positive Zukunft verlieren.  

Das folgende Gedicht von Monika Luyten erinnert uns daran, daß Menschen sich zum Glück auch anders begegnen können, selbst, wenn sie nicht miteinander sprechen können. (R.O.)
 

Die Sprache der Menschen
 

Man muss nicht jede Sprache sprechen,
um die Menschen zu verstehen.
 

Man sollte auf die Menschen zugehn
mit einer Geste, einem Lächeln,
zeigen, dass man als Freund sie sieht.

 

Mit dem Herzen muss man sagen,
dass jeder Mensch so wichtig ist,
als wär's man selbst und schaut
sich in sein eigenes Gesicht.

 

Wenn man mit einem Menschen spricht,
stell man sich vor,
man wär das Gegenüber-

Als Erstes kommt bestimmt
ein Lächeln rüber ...

 

(Monika Luyten)
 
 
 




 
 

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... und die Zigeuner
 

Over ist gerade am Badesee vorbeigefahren, wo anscheinend mal wieder jemand vergessen hatte die Schranke zu schließen:
 

Over: „ ... und stell Dir vor Muna, schon stehen da wieder zwei Wohnwagen. Also, ich bin ja ein toleranter Mensch, aber solchen Scheiß-Zigeunern sollte man gleich den Marsch blasen, damit sie wieder abhauen und nicht nochmal das ganze Gelände verk...!"
 

Muna: (unterbricht ihn empört) „ ... sei bloß still, Du erztoleranter Menschenfreund, Du! Weißt Du denn, ob die irgendetwas mit der Gruppe zu tun haben, die sich damals so danebenbenommen hat?"
 

Over: „ Also ja, .. ich meine nö, eigentlich nicht, ... aber es könnte ja immerhin möglich sein, so wie die aussehen!"
 

Muna: „ Und wie sehen sie aus?"
 

Over: „Frag doch nicht so blöd, wie eben Zigeuner aussehen! Meinst Du, ich hab die mir so genau angesehen?"
 

Muna: „Aber sie sahen so aus, wie die, die damals hier Hochzeit gefeiert haben?"
 

Over: „Klar doch, glaub ich jedenfalls ..."
 

Muna: „Hast Du mir nicht erzählt, daß Du damals im Urlaub warst und von der Schweinerei nur hinterher in der Zeitung gelesen hast? War das eigentlich ein Bildbericht?"
 

Over: „Nö, Bilder gab's da keine, aber was die in der Zeitung geschrieben haben, hat mir gereicht! Die Scheiß-Zigeuner können froh sein, daß ich gerade mit meinen Kumpels in Urlaub war, sonst hätten die was erlebt!"
 

Muna: „Also, jetzt schalt aber mal deinen Verstand auf Empfang, Over! Du hast Dir die Leute jetzt nicht richtig angesehen, aber Du weißt, daß sie so aussehen, wie die, die Du überhaupt nicht gesehen hast? Was ist denn das für ein gequirlter Wellensalat!?

Und aufgrund dieser erdrückenden Indizien willst Du ihnen den Marsch blasen?

Aber noch etwas, Over, hat nicht Dein Kumpel Theo erzählt, daß ihr bei dem Urlaub in Südfrankreich wild gecampt habt und daß es dort auch nur die eine ganz große Toilette gab? Was sagen denn die Franzosen, wenn dort mal wieder deutsche Scheißer vorbeikommen?"
 

Over: (hat Funkstille, ihm fällt gerade keine Antwort ein)
 

Muna: „Tu mir einen Gefallen und schau zumindest mal genau hin, bevor Du deine Vorurteile über andere Menschen fällst! Und im übrigen bitte ich Dich von Roma oder Sinti und Roma und nicht von Zigeunern zu sprechen. Die meisten möchten nicht so genannt werden.!"
 

Over: (räuspert sich, dann grinst er etwas velegen) „Okay, ist in Ordnung, Muna, es tut mir leid.

Aber trotzdem, hoffentlich Sinti bald weg, die Roma!"
 
 
 
 
 



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Mitgliederversammlung am 8. September
 

Der Vorstand hat für Mittwoch,

den 8. September 1999 ab 19:30 Uhr

zur Mitgliederversammlung eingeladen.

Ort: ev. Gemeindehaus Nieder Roden,

am Puiseauxplatz (Eingang Lichtenbergstraße)
 

Tagesordnung:
 

1. Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung vom 17.1.99

2. Mitteilungen des Vorstands

3. Diskussion über Ziele, Arbeitsweise und Wirkung des Vereins

4. Ziele und Ablauf des munaVeRo-Wochenendes am 27./28.11.99 auf der Burg

Breuberg

5. Gegenseitige Unterrichtung
 

Erläuterung zur Tagesordnung
 

Innerhalb des Vorstands wird darüber nachgedacht, wie es mit unserem Verein

weitergehen soll. Der Vorstand möchte alle Mitglieder in diese Überlegungen

einbeziehen.
 



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Lokale Agenda 21
 

- munaVeRo und die Agenda
 

Die Stadt Rodgau hatte Vereine, Firmen und Organisationen zur Beteiligung an einer Lokalen Agenda 21 aufgefordert und am 20.Mai 99 einen Informationsabend für diese Gruppen veranstaltet. Am 12. Juni waren alle Bürger zu einem ganztägigen Agenda-Workshop ins Rathaus eingeladen. In kleinen Gruppen und gemeinsam wurden wichtige Themen zur Planung und Gestaltung einer Zukunft Rodgaus unter Agenda-Gesichtspunkten diskutiert. Zu drei Themen/Themengruppen, die von der Mehrheit angesprochen worden waren, fanden sich vorläufige Arbeitsgruppen aus dem Kreis der Teilnehmer, die erste konkrete Planungsschritte und Maßnahmen erarbeiten wollen.

Eine Gruppe hat sich das Thema „Verkehrsplanung/ Beruhigung vorgenommen, eine weitere das Umweltthema „Rodaubegrünung" (Grünes Band durch Rodgau) und die dritte das „Soziale Zusammenleben".
 

MunaVeRo arbeitet in dieser letzten Gruppe mit. Gemeinsam mit Vertretern der Bürgerhilfe, des Kinderschutzbundes und privaten Vertretern haben wir uns als Ziel die Verbesserung der Begegnungsmöglichkeiten für alle Generationen und Nationen und der Möglichkeiten für Spiel und sinnvolle Freizeitgestaltung gesetzt. Nahziele sind eine Bestandsaufnahme, der Aufbau von Kontakten zu anderen Gruppen und Organisationen, die mitarbeiten könnten, oder deren Erfahrung wir nutzen sollten und natürlich auch die Einbindung und angemessene Beteiligung der betroffenen Menschen, auch der Kinder und Jugendlichen.

Um uns nicht zu verzetteln, wollen wir uns (wegen der zufälligen mehrheitlichen Zusammensetzung der Gruppe) für erste konkrete Maßnahmen zunächst auf den Ortsteil Nieder Roden beschränken. Zweimal hat sich die Gruppe bereits im August getroffen. Im September wollen wir uns bei der Stadt über Flächennutzung und Planung für den Ortsteil eingehender informieren und danach auch eine Begehung durchführen. Eine Fragebogenaktion für Jugendliche ist geplant.
 
 
 

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- Jeder redet von der Agenda,

was ist eigentlich der Hintergrund?
 

Beschlossen wurde die Agenda 21 auf der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCED) im Juni 1992 in Rio de Janeiro. Der Begriff Agenda selbst stammt aus dem Latein, der Sprache der alten Römer und bedeutet wörtlich etwa: „Das, was getan werden muß/ Das, was zu tun ist".

Er steht also für etwas, was man als wichtige zu erledigende Aufgabe(n) erkannt hat und sich zu tun vornimmt.
 

Im Vorwort zur deutschen Übersetzung der AGENDA 21 heißt es:

„Die Agenda 21, die mit ihren 40 Kapiteln alle wesentlichen Politikbereiche einer umweltverträglichen, nachhaltigen Entwicklung anspricht, ist das in Rio von mehr als 170 Staaten verabschiedete Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert.

Mit diesem Aktionsprogramm werden detaillierte Handlungsaufträge gegeben, um einer weiteren Verschlechterung der Situation entgegenzuwirken, eine schrittweise Verbesserung zu erreichen und eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen sicherzustellen. Wesentlicher Ansatz ist dabei die Integration von Umweltaspekten in alle anderen Politikbereiche. Das Aktionsprogramm gilt sowohl für Industrie- wie für Entwicklungsländer. Es enthält wichtige Festlegungen, u. a. zur Armutsbekämpfung, Bevölkerungspolitik, zu Handel und Umwelt, zur Abfall-, Chemikalien-, Klima- und Energiepolitik, zur Landwirtschaftspolitik sowie zu finanzieller und technologischer Zusammenarbeit der Industrie- und Entwicklungsländer.

Die Bundesregierung orientiert sich bei ihrer bi- und multilateralen entwicklungspolitischen Zusammenarbeit an der Agenda 21."
 

Grundgedanke der Agenda ist es, den Erhalt einer lebenswerten Zukunft für alle Menschen durch dieses „Aktionsprogramm" gemeinsam und konsequent (nachhaltig) anzustreben. Hierzu haben sich über 170 Staaten durch die Unterzeichnung der 1992 erarbeiteten Agenda verpflichtet.
 

Nachhaltige (dauerhafte) Maßnahmen

zur Eindämmung von Umweltschäden bzw. zum Erhaltung einer unzerstörten Umwelt,

zum sparsamer Umgang mit Energie und Rohstoffen,

zu deren verstärkten Wiederverwendung,

zur Vermeidung giftiger Stoffe und unnötiger Abfälle,

aber auch Maßnahmen,

die eine Lebensgrundlage und wirtschaftliche Existenz für alle Menschen ermöglichen,

den gerechte Ausgleich zwischen den Nationen fördern

und das soziale Zusammenleben und Miteinander für alle Generationen verbessern

gehören zum Agendaprogramm.

Es sind zunächst global (weltweit) definierte Ziele, die sich die Unterzeichner-Staaten (auch Deutschland) gesetzt haben. Viele davon können aber nicht verwirklicht werden, wenn nicht überall in der Welt auf lokaler Ebene, in Städten und Gemeinden, Menschen und Organisationen die Probleme angehen, die vor Ort gelöst werden müssen. (Wichtig - gerade für die Nachhaltigkeit - ist dabei auch die Zustimmung und Beteiligung aller Bürger und Organisationen am Agendaprozess.)

Dies war den Teilnehmern der Umweltkonferenz bereits bewusst und sie haben in Kapitel 28 der Agenda21 die Notwendigkeit von kommunalen Initiativen zur Unterstützung der Agenda21 hervorgehoben (also einer Lokalen Agenda 21, wie man die Verwirklichung solcher kommunalen Initiativen heute nennt) und den Staaten als Verpflichtung auferlegt.

Daher gibt es jetzt in fast allen Städten Lokale Agendaprogramme (die Stadt Rodgau hat damit wie viele andere Städten sogar recht spät begonnen, eigentlich hätte das schon 1996 stattfinden sollen) und der überraschte Bürger sieht sich unerwartet nach seiner Meinung und Mitwirkung gefragt, die den Planern sonst eher unerwünscht war.
 

Meine Meinung:

Solange die Bereitschaft anhält und wir Gehör finden, sollten wir die Chance nutzen. Es geht schließlich um die Gestaltung unserer Zukunft!
 
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Kapitel 28 (Auszug, aus der deutschen Übersetzung der Agenda 21)

INITIATIVEN DER KOMMUNEN ZUR UNTERSTÜTZUNG DER AGENDA 21

PROGRAMMBEREICH
 

Handlungsgrundlage

28.1 Da viele der in der Agenda 21 angesprochenen Probleme und Lösungen auf Aktivitäten auf der örtlichen Ebene zurückzuführen sind, ist die Beteiligung und Mitwirkung der Kommunen ein entscheidender Faktor bei der Verwirklichung der in der Agenda enthaltenen Zielen. Kommunen errichten, verwalten und unterhalten die wirtschaftliche, soziale und ökologische Infrastruktur, überwachen den Planungsablauf, entscheiden über die kommunale Umweltpolitik und kommunale Umweltvorschriften und wirken außerdem an der Umsetzung der nationalen und regionalen Umweltpolitik mit. Als Politik- und Verwaltungsebene, die den Bürgern am nächsten ist, spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Informierung und Mobilisierung der Öffentlichkeit und ihrer Sensibilisierung für eine nachhaltige umweltverträgliche Entwicklung.
 

Ziele

28.2 In diesem Programmbereich sind folgende Ziele vorgesehen:

a) bis 1996 soll sich die Mehrzahl der Kommunalverwaltungen der einzelnen Länder gemeinsam mit ihren Bürgern einem Konsultationsprozess unterzogen haben und einen Konsens hinsichtlich einer "kommunalen Agenda 21" für die Gemeinschaft erzielt haben;

b) ...

c) ...

d) alle Kommunen in jedem einzelnen Land sollen dazu angehalten werden, Programme durchzuführen und zu überwachen, deren Ziel die Beteiligung von Frauen und Jugendlichen an Entscheidungs-, Planungs- und Umsetzungsprozessen ist.
 

Maßnahmen

28.3 Jede Kommunalverwaltung soll in einen Dialog mit ihren Bürgern, örtlichen Organisationen und der Privatwirtschaft eintreten und eine "kommunale Agenda 21" beschließen. Durch Konsultation und Herstellung eines Konsenses würden die Kommunen von ihren Bürgern und von örtlichen Organisationen, von Bürger-, Gemeinde-, Wirtschafts- und Gewerbeorganisationen lernen und für die Formulierung der am besten geeigneten Strategien die erforderlichen Informationen erlangen. Durch den Konsultationsprozess würde das Bewusstsein der einzelnen Haushalte für Fragen der nachhaltigen Entwicklung geschärft. Außerdem würden kommunalpolitische Programme, Leitlinien, Gesetze und sonstige Vorschriften zur Verwirklichung der Ziele der Agenda 21 auf der Grundlage der verabschiedeten kommunalen Programme bewertet und modifiziert. Strategien könnten auch dazu herangezogen werden, Vorschläge für die Finanzierung auf lokaler, nationaler, regionaler und internationaler Ebene zu begründen.
 

28.4 Partnerschaften zwischen einschlägigen Organen und Organisationen wie etwa ...

sollen gefördert werden, um vermehrt eine internationale Unterstützung für Programme der Kommunen zu mobilisieren. Ein wichtiges Ziel in diesem Zusammenhang wäre, bereits vorhandene Institutionen, die mit der Stärkung der Handlungsfähigkeit der Kommunen und dem kommunalen Umweltmanagement befasst sind, vermehrt zu fördern, auszubauen und zu verbessern. Zu diesem Zweck ....
 
 
 
 
 



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Fünf Jahre Jugendaustausch mit Polen
 

Seit 1995 führt die Georg-Büchner-Schule in Jügesheim zusammen mit dem Kreisjugendring und dem Kreis Offenbach einen Schüler- und Jugendaustausch mit Ilawa (ehem. Dt. Eylau) am Rande der Masurischen Seenplatte durch. Teilnehmer der vielfältigen Kontakte auch zwischen den Jugendfeuerwehren Dudenhofen und Ilawa haben inzwischen den Deutsch-Polnischen Freundschaftsverein Rodgau gegründet, der die Begegnungen fördert und eigene durchführt.
 

Nicht immer ist es leicht, genügend interessierte Jugendliche zu finden, die bereit sind, in unser östliches Nachbarland mitzufahren, um dort in den Familien untergebracht zu werden. Viele negative Vorurteile prägen unser Polenbild: Dort würde geklaut und gesoffen, man könne sich nicht verständigen, das Land sei heruntergekommen, unterentwickelt und uninteressant, die Leute seien unfreundlich, unehrlich und deutschfeindlich.
 

Jugendliche, die dennoch den Mut aufbringen, Polen kennen zu lernen, machen sehr interessante und positive Erfahrungen.
 

Überwältigend ist die Gastfreundschaft der Polen: In der Regel rückt die Familie eng zusammen, ein Zimmer wird für den Gast frei gemacht und Schränke extra leergeräumt. Es werden persönliche Opfer gebracht. Um das Wohlergehen des Besuchers ist man sehr besorgt und jeder Wunsch des Gastes wird erfüllt. Zu Essen gibt es sehr viel und sehr gut, manchmal hat man den Eindruck, man wird über die Verhältnisse der Familien umsorgt.
 

Uns Deutschen gegenüber ist man sehr aufgeschlossen, man spricht uns an - in deutsch, manchmal auch in englischer Sprache - und möchte wissen, wo wir herkommen, was wir in Polen machen, wie wir das Land einschätzen u.s.w.. Unsere Jugendlichen wurden schon von wildfremden jungen Polen bei solchen Gesprächen ins Bistros zu einem Getränk eingeladen. Menschen und auch Freunde lernt man in Polen sehr schnell kennen.
 

Die Landschaft um Ilawa (Dt. Eylau) herum ist traumhaft schön: Naturbelassene Wälder und Seen wechseln sich ab, die Städte und Dörfer werden seit dem Zusammenbruch des Kommunismus renoviert und saniert. Gerade Ilawa macht einen sehr gepflegten Eindruck und lädt auch zur Erholung in den Ferien ein. Segeln und Surfen auf dem Geserichsee, Ausflüge nach Marienburg, Allenstein, Danzig, Thorn und an die Frische Nehrung an der Ostsee sind lohnenswerte Urlaubsaktivitäten. Sowohl unter touristischen als auch unter kulturellen Aspekten lohnt sich eine Reise in unser östliches Nachbarland allemal.
 

Das Urteil unserer diesjährigen Mitfahrer ist einstimmig: Polen ist ein schönes Land mit einer sehr freundlichen und zuvorkommenden Bevölkerung. Man kann dort sehr interessante Erfahrungen machen und dabei noch die Reisekasse schonen. Für uns Deutsche sind die Preise in Polen sehr niedrig.
 

(Mathias Lippert)
 
 
 



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Minderheiten: Deutsche in Polen - Polen in Deutschland:
 

Nachdem am 24. August 1989 der erste nicht-kommunistische polnische Regierungschef gewählt worden war, widerrief das offizielle Polen bald die Behauptung der früheren kommunistischen Regierung, daß es in Polen keine deutsche Minderheit gäbe. Nach der Demokratisierung Polens kann dieses Thema jetzt auch wissenschaftlich erforscht werden:

1993 zählten die Vereine der deutschen Minderheit in Polen fast 300.000 Mitglieder, darunter in den Bezirken Oppeln 180.000 und Kattowitz 80.000. Die polnische Regierung schätzt die Gesamtzahl der polnischen Bürger, die sich selbst als Deutsche bezeichnen, auf maximal 400.000. Seriöse Selbstschätzungen der deutschen Minderheit kommen zu einer Höchstzahl von 600.000, doch sind darunter bestimmt auch polnische Bürger mitgezählt, die sich sowohl als Deutsche als auch als Polen verstehen. Mithin gehören 1 % - 1,5 % der polnischen Bürger zur deutschen Minderheit.

Die deutsche Minderheit hat auch das Recht, politische Parteien zu bilden, bei den ersten voll-demokratischen Parlamentswahlen vom 27. Oktober 1991 erhält sie nach Verhältniswahl 7 von 460 Abgeordneten, mithin ca 1,5 %.

Die deutsche Regierung vermutet, daß sich ca 100.000 polnische Bürger deutscher Volkszugehörigkeit gemäß Artikel 116 des Grundgesetzes einen deutschen Reisepass haben ausstellen lassen.

Unter "Polonia" versteht man in Polen die "Auslandspolen", d.h. unabhängig von der Staatsbürgerschaft diejenige Personengruppe, die sich zur polnischen Sprache, Kultur oder Tradition bekennen. Weltweit umfaßt die Polonia rund 10 Millionen Menschen, darunter leben etwa zwei Drittel in den USA.

Die Erforschung der Deutschland-Polonia ist gegenwärtig noch überwiegend Zukunftsaufgabe, polnische Experten gehen hypothetisch davon aus, daß sie etwa 600.000 Menschen umfaßt. Diesen Schätzungen zu Folge wäre die polnische Minderheit in Deutschland absolut mindestens genau so groß wie die deutsche Minderheit in Polen, ihr Anteil an der Bevölkerung betrüge ca 0,8 %. (Angaben für Anfang der 90er Jahre) Wissenschaftlich unbrauchbar sind hierzu die offiziellen deutschen Statistiken, diese weisen lediglich polnische Bürger ohne Doppelstaatler aus, sie belief sich Ende 1997 auf ca 283.000. Auf jeden polnischen Bürger kommt obigen Schätzungen zu Folge mindestens noch ein deutscher Bürger, der sich selbst als Pole bezeichnet.

Sowohl das demokratische Deutschland als auch das demokratische Polen haben also ethnische Minderheiten aus dem jeweils anderen Staat. Ist es nicht bemerkenswert, daß die junge polnische Demokratie seiner deutschen Minderheit sogar eine Parlamentsvertretung zugesteht?

(Wolfgang Schürer)
 
 
 
 
 
 
 
 



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Herausgeber und verantwortlich:

Vorstand des Vereins für multinationale Verständigung Rodgau e.V.,
Wiesbadener Straße 83, 63110 Rodgau.
Tel: (06106) 733325, Fax: 886560

email: vorstand@munavero.de oder wie bisher: munavero@t-online.de
 

Redaktionsleitung und ViSdP: Jean-Pierre Luyten,
Am Flachsberg 56, 63110 Rodgau, Tel/Fax: (06106) 827163

email: redaktion@munavero.de


 

Redaktionsteam dieser Ausgabe:

PeterKonrad, Jean-Pierre Luyten, Rudolf Ostermann, Wolfgang Schürer.
Sowie : Katerina Nomenestomen, genannt Muna und Oliver Nomennescio, genannt Over.

 

Gastbeitrag: Mathias Lippert, Georg Büchner Schule