Rückblick auf Veranstaltungen vergangener Jahre:

Rückblick 2012:
Veranstaltungen und Ereignisse des Jahres 2012

16.12.2012: Jahresabschluss-Feier im Sozialzentrum Nieder Roden.
Die Abschlussfeier war diesmal leider sehr schlecht besucht, so dass es keinen Sinn machte, mit den wenigen anwesenden Mitgliedern über mögliche Veranstaltungen 2013 zu sprechen.

18.11.2012: Gedenkfeier Lager Rollwald.
Die Gedenkfeier 2012 für die Opfer des NS- Strafgefangenenlagers Rollwald fand am Sonntag, den 18. November auf dem Gelände des ehemaligen Lagerfriedhofs im Ortsteil Rollwald am Ende der Rhönstraße statt.
Mehr als 60 Teilnehmer hatten sich eingefunden, trotz der mit geringem zeitlichen Abstand vorhergehenden zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Jügesheim. Nach der Begrüßung hielt in diesem Jahr der ehrenamtliche Rodgauer Stadtrat und Einwohner des Ortsteils Rollwald, Franz Dürsch die Gedenkrede.
Das geistliche Wort spracht Pfarrer Axel Mittelstädt von der Emmaus-Gemeinde Rodgau-Jügesheim.
Beide Reden spiegelten eine eigenständige Beschäftigung mit dem Thema aus dem jeweiligen sehr unterschiedlichen Sichtwinkel wieder und fanden entsprechend große Beachtung.
Was von allen Teilnehmern positiv vermerkt wurde, war die Anwesenheit von Schülerinnen der Heinrich-Böll-Schule.
Musikalisch wurde die Gedenkfeier durch Joachim Grote von der Freien Musikschule Rodgau begleitet.

Noch einmal "Import-Export" (mit Eklat) - im Kino D / Dietzenbach
am Samstag 17.11.

In Begleitung des Türkischen Filmfestivals Frankfurt/M, das in Frankfurt vom 9.-18.11. stattfand und in Abstimmung mit dessen Initiatoren, haben wir als Partner des Deutsch-Türkischen Forums Stadt und Kreis Offenbach (DTFO) am 17.11. kreisweit zu einer Vorführung und Diskussion im Bürgerhaus Dietzenbach - Kino D eingeladen.
Der Film: "Import-Export" nahm auch dort die fast 100 Zuschauer mit auf eine spannende Reise in die deutsch-türkische Vergangenheit mit Begegnungen aus 500 Jahren.

Die Regisseurin Eren Önsöz, die wir zu diesem Abend eingeladen hatten, stellt sich nach dem Film der angeregten und zunächst sehr positiven und offenen Diskussion und den Fragen der Zuschauer, die sich einhellig lobend über den Film äußerten.
Das galt besonders auch für alle anwesenden Türken, die ein positives Bild von Ihrer Heimat gezeichnet sahen, als ein Land das während der NS-Zeit sogar offen für Exilanten aus Deutschland war und sich in deren Schilderung als liberales Land spiegelte.
Als Frau Önsöz nach ihren weiteren Filmplänen und der Gegenwart in der Türkei gefragt wurde, äußerte Sie ihre Bedenken hinsichtlich einer Abkehr der jetzigen Regierung von der Säkularisierung und Liberalisierung des öffentlichen Lebens, welche Atatürk zu verdanken sei und insbesondere die Rechte und Möglichkeiten von Frauen gestärkt habe.
Dies allerdings rief Widerspruch in einer Gruppe von Türken hervor unter denen viele konservativ gekleidete ältere Frauen waren, die sich jedoch selbst nicht an der Diskussion beteiligt hatten.
Eine versuchte Antwort wurde Frau Önsöz von einem Fürsprecher der Gruppe zu heftig abgeschnitten, der wohl fürchtete, die Frauen (mehrheitlich mit Kopftuch) könnten sich persönlich angegriffen fühlen, was sicher nicht in Eren Önsöz's Absicht gelegen hatte.
Er forderte vehement, es dürfe hier keine politische Diskussion geführt werden.
Da war leider kein Raum mehr für eine Richtigstellung und Einordnung ihrer Äußerung durch die Regisseurin und die bis dahin offene Diskussion war zur Verblüffung und zum Ärger vieler Teilnehmer aprupt beendet. Durch ihre unaufgeforderte "Verteidigung" vielleicht erst auf die Idee gebracht, angegriffen worden zu sein, verließ der größte Teil dieser Gruppe den Saal und die Diskussion wurde von den Anwesenden nur in kleinen Grüppchen fortgeführt, die sich vor den Sitzreihen zusammenfanden und das Gespräch mit der Regisseurin suchten.
Am folgenden Tag erreichten uns einige Mails mit Stellungnahmen von deutschen Teilnehmern, die sich für die gelungene Veranstaltung und den tollen Film bedankten, gleichzeitig aber ihr Unverständnis für die Form der Beendigung der Diskussion kund taten und das aprupte Ende bedauerten.

Näheres zur Veranstaltung, dem Film und den einladenden Kooperationspartnern ist dem Flyer zu entnehmen.

3.11.2012 munaVeRo Videos
Für Samstag, den 3.11.2012 hatten wir die Mitglieder des Vereins und interessierte Bürger zu einem Film- und Gesprächsabend in das Sozialzentrum Nieder Roden am Puiseauxplatz eingeladen.

Wir zeigten u.a. Videoaufnahmen von der Stolpersteinverlegung am 1.9.2011 und von einem Zeitzeugengespräch und Diskussion mit der in Frankfurt lebenden Jüdin Trude Simonsohn, zu dem wir Schüler der Heinrich Böll-Schule begleitet haben.
Die letztgenannten Aufnahmen waren im Rahmen unseres Filmprojekts im November 2011 entstanden und wurden in Ausschnitten bereits am Holocaust-Gedenktag am 27.1.2012 im Rathaus Jügesheim gezeigt.
Unseren Mitgliedern und Freunden, die sie bisher nicht sehen konnten, wollten wir damit die Gelegenheit bieten, dies nachzuholen und auch weitere im Projekt entstandene Aufnahmen zu sehen.

Die Teilnehmer waren sehr beeindruckt davon, wie gespannt die Grundschüler die Stolpersteinverlegung und die begleitenden Reden verfolgt haben und wie aufmerksam und ernsthaft die Jugendlichen dem Vortrag beim Zeitzeugengespräch zuhörten und sich danach engagiert mit eigenen Gedanken an der Diskussion beteiligten.
Einhellige Empfehlung war: "Beide Videos sollten als Unterrichtmaterial in den Schulen verwendet werden!"

Die folgenden 3 Veranstaltungen fanden als Beitrag zu den interkulturellen Wochen des Kreises Offenbach (1.9.-31.10.2012) statt:

Samstag, 13.10. 2012 Film: "Import-Export"
Als dritten und letzten Beitrag haben wir gemeinsam mit mehreren Partnern in Mühlheim/Main im Pavillon der Seniorenwohnanlage noch einmal den Dokumentarfilm der türkischen Regisseurin Eren Önsöz. vorgestellt, den wir bereits anlässlich der Fotoausstellung im Jügesheimer Rathaus am 30. März gezeigt hatten.

Veranstalter waren hier: Türkischer Familienverein, Ausländerbeirat der Stadt Mühlheim, Geschichtsverein Mühlheim am Main e.V., Magistrat der Stadt Mühlheim, Büro für Gleichberechtigung, Integration, Prävention in Kooperation mit munaVeRo, unterstützt vom Deutsch-Türkischen Forum Stadt und Kreis Offenbach e.V. (DTFO)

Am Mittwoch, 10.10.2012 haben wir als zweiten Beitrag in den Saalbau Lichtspielen, Rodgau Jügesheim, den Film:
Und dann der Regen - TAMBIÉN LA LLUVIA
von Icíar Bollaín und Paul Laverty gezeigt (Mexiko, Spanien, Frankreich 2010).
Alle Besucher zeigten sich sehr beeindruckt von dem Film, der uneingeschränkt empfohlen werden kann. ( [Plakat] oder [Flyer] als PDF zum Download/Drucken)

UND DANN DER REGEN lenkt den Blick auf die Geschichte von Ausbeutung und Unterdrückung der indigenen Völker, die mit der gewalttätigen Eroberung des amerikanischen Kontinents durch die Europäer nicht ihr Ende gefunden hat, sondern bis in die jüngste Gegenwart reicht.

Ein spanisches Filmteam kommt zu Dreharbeiten für einen Film nach Bolivien, bei dem Columbus und die spanischen Eroberer nicht als Helden gezeigt, sondern Ihre Grausamkeiten gebrandmarkt werden sollen.
Die Dreharbeiten laufen gut – bis die filmische Auseinandersetzung mit der Historie von Ausbeutung und Unterdrückung unversehens durch aktuelles Geschehen und daraus resultierende Unruhen im Land gestört wird...
Das Filmteam ist vor die Entscheidung gestellt: Einen Film weiterzudrehen, der sich auf die Seite der Indígenas schlägt, die vor 500 Jahren umgebracht wurden – oder sich heute an die Seite der Lebenden zu stellen.

01.09.2012 Quinoa - das "Wunderkorn der Inkas"
Unsere Auftaktveranstaltung zu den interkulturellen Wochen war eine gut besuchten Präsentation zu Quinoa und zum Land Bolivien, die wir gemeinsam mit dem bolivianischen Verein "Puerta del Sol" aus Frankfurt gestaltet haben.

Die Besucher hörten interessiert den Vorträgen zu, probierten Gerichte, Gebäck und Kuchen aus Quinoa und freuten sich über die Auftritte der bolivianischen Tänzerinnen in ihren prächtigen Kostümen.

Am 17.6. beim "Fest ohne Grenzen" hat sich der Verein als letzte Veranstaltung vor den Ferien in Dietzenbach mit einem Stand präsentiert. Die Besucher des interkulturellen Festes, das bei bestem Wetter stattfand, wurden neben Kaffee und Kuchen mit Informationen zum Verein versorgt und neue Kontakte konnten geknüpft werden.

Beide Tanzgruppen traten auf und erhielten viel Beifall. Das Publikum - und nicht nur das kleine - stand sogar auf Tischen und Bänken, um besser sehen zu können.
Insgesamt und für uns eine positive Veranstaltung, die wir müde und mit leichtem Sonnenbrand verlassen haben.

9. Mai Europatag: Film - und Diskussionsabend im kleinen Saal des Bürgerhaus Rodgau Nieder-Roden.

Wir haben dem Thema angemessen den Spielfilm: "WIR SIND SO VERHASST" (NOUS NOUS SOMMES TANT HAÏS) von Franck Apprenderis (Frankreich/Österreich 2007) ausgewählt, der an die Zeit der Gründung der Montanunion 1950/52 erinnert.
Darsteller des Films sind: Sarah Biasini, die Tochter von Romy Schneider in der weiblichen Hauptrolle, Pawel Delag, Bernard-Pierre Donnadieu (als Jean Monnet) uvm.
(Wir danken dem österreichischen Produzenten Wolfgang Rest für die freundliche Genehmigung den Film am 9. Mai öffentlich zu zeigen)
Der Abend begann um 19:00 Uhr mit einem kleinen Empfang im Foyer, bei dem für die interessierten Besucher eine Ausstellung und Informationen zu Europa, Gelegenheit zum Gespräch und kleine Erfrischungen geboten wurden.

Nach kurzer Einführung folgte dann um ca. 19:30 Uhr der Film und im Anschluss eine Diskussion darüber, was der Aufbau der Europäischen Gemeinschaft für uns bewirkt hat.
"Wir dürfen die unschätzbaren Vorteile der europäischen Einigung für unser aller Zusammenleben und Sicherheit nicht zu selbstverständlich nehmen oder gar aus dem Auge verlieren, ungeachtet aller heutiger Probleme, die vielleicht schon überwunden wären, wenn wir die Einigung mutiger vorangetrieben und früher auf trennende nationale Vorrechte verzichtet hätten." so der munaVeRo Vorsitzende Rudolf Ostermann.
An der Diskussion beteiligte sich Sibylle Möller vom Europe-Direct Relais Rhein-Main. Leider mussten ein vorgesehener Referent und ein weiterer prominenter Gast ganz kurzfristig absagen, so dass wir gezwungen waren, die Diskussion ohne das vorgesehene Podium zu führen.


Von deutsch-französischer Freundschaft konnte nach 1945 zunächst wahrlich keine Rede sein. Im Rückblick erscheint es fast als Wunder, dass der teils unversöhnliche Hass und die Feindschaft überwunden werden konnten.
Wir verdanken das dem Weitblick weniger Politiker (die deshalb zu Recht das Prädikat "Staatsmänner" verdienen) und zu einem nicht unwesentlichen Teil auch den vielen in den Jahren danach aufgebauten und gepflegten Partnerschaften mit Begegnung und Jugendaustausch.
Ein so herzliches Verhältnis wie es sich jetzt über mehrere Generationen zwischen den Bürgern von Rodgau und Puiseaux entwickelt hat, war zu Beginn der 50er Jahre nicht vorstellbar.

28. April Filmabend: „Familie Villano kehrt nicht zurück“
Im Sozialzentrum Nieder-Roden haben wir als Nachtrag und zweiten Beitrag zur Fotoausstellung „Erfolgsgeschichten" den Dokumentarfilm „Familie Villano kehrt nicht zurück“ von Hans Andreas Guttner gezeigt, der an die Geschichte Italienischer Gastarbeiter erinnert. Auch die Ausstellung haben wir dabei noch einmal präsentiert, wegen der beschränkten Räumlichkeit konnten wir allerdings nur etwas mehr als die Hälfte der Bilder - in einem kleinerem Maßstab gedruckt - unterbringen.
Italien hatte 1955 als erstes Land nach dem 2. Weltkrieg ein Anwerbeabkommen für Arbeitskräfte mit Deutschland geschlossen.

Auch die Italiener - zumeist einfache Menschen aus armen ländlichen Gebieten stammend wie Griechen, Spanier und Türken nach ihnen - kamen in der Absicht Geld zu verdienen und bald wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Sie waren nicht auf ein Leben in Deutschland vorbereitet und beherrschten in der Mehrheit nicht die deutsche Sprache.
Aber auch sie sind entgegen ihrer ursprünglichen Absicht in großer Zahl geblieben und haben ihre Familien nachgeholt.

Am 22. April fand die Jahreshauptversammlung des Vereins im Sozialzentrum Nieder-Roden am Puiseauxplatz statt. Den ursprünglich für den 15.01.2012 festgelegten Termin hatten wir verschieben müssen.
Bei dieser Versammlung musste der gesamte Vorstand neu gewählt werden.
Die wichtigsten Änderungen: Martha Helmbold wurde als stellvertretende Vorsitzende gewählt und Sawsan Chahrrour ist als Beisitzerin wieder im Vorstand dabei.
Wolfgang Schürer ist nach 16 Jahren Mitarbeit aus dem Vorstand ausgeschieden. [der neue Vorstand ...]

30. März: Film "Import-Export" Import-Export
Durch einen Filmabend im Rathaussaal mit dem Film "Import-Export" der türkischen Regisseurin Eren Önsöz, haben wir einen etwas anderen Blick auf die deutsch-türkischen Beziehungen eröffnet und auf humovolle Weise gezeigt, daß diese schon weitaus länger als 50 Jahr andauern.
[mehr ...]

Dies war unser erster Beitrag zum Begleitprogramm der Wander-Fotoausstellung des Deutsch-Türkischen Forums und Kreis-Ausländer-beirats, die vom 21.3.-11.4. im Rathaus Jügesheim zu besichtigen war und deren Herstellung wir als Sponsor mit unterstützt hatten: "Erfolgsgeschichten - Gesichter einer gelungenen Integration im Kreis Offenbach"

Videoprojekt

Videoprojekt:
"Ran geZoomt und drauf geLinst":

Im Januar wurde ein vorläufiger Abschlussbericht des gemeinsam mit der Jugendabteilung der Stadt Rodgau durchführten Projekts eingereicht und zugleich eine Verlängerung beantragt. Für die Durchführung haben wir uns 2012 etwas andere Ziele und Schwerpunkte gesetzt als 2011 und auch andere Partner für die Zusammenarbeit gesucht. [mehr ...]

30.1.: munaVeRo Filme im Fernsehprogramm des Offenen Kanals (Offenbach/Frankfurt).
Beide am 27.1. in Jügesheim gezeigten Filme wurden am 30.1. im Programm des Offenen Kanals gesendet und am 31.1 und 4.2. wiederholt.
Leider ist der Offene Kanal in Rodgau nur über Kabel zu empfangen.

27. Januar: Veranstaltung der Stadt zum Holocaust-Gedenktag im Rathaus Jügesheim/ Sitzungssaal, an der wir nach mehrjähriger Pause wieder aktiv beteiligt waren. Dies war unsere erste Veranstaltung des Jahres, da die Hauptversammlung im Januar abgesagt wurde.
Holocaust Gedenkfeier 2012 Schwerpunkt der Veranstaltung waren nach einem Grußwort von Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Kaiser zwei Filmbeiträge aus unserem Videoprojekt, von denen die Besucher merklich beeindruckt waren.
[mehr ...]

Im Anschluss wurde diskutiert, was getan werden kann und muss, um die Erinnerung zu erhalten und ähnlich schlimme Entwicklungen schon im Keim zu ersticken, ehe sie zur Gefahr für friedliches Zusammenleben in der Gegenwart und eine gemeinsame Zukunft werden.

Die Diskussion stand unter Leitung des ehemaligen Landrats Josef Lach.